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Studierendenvertreter_innen fordern den Rücktritt des Kuratoriumsvorsitzenden der HU

Pressemitteilung vom 1. Juni 2010

Wie heute bekannt wurde, haben sich die Findungskommission und das Kuratorium der Humboldt-Universität zu Berlin im Findungsverfahren für den Posten der Vizepräsidentin bzw. des Vizepräsidenten für Haushalt, Personal und Technik auf Frau Dr. Ulrike Gutheil geeinigt. Sie wurde dem Konzil als einzige Kandidatin zur Wahl vorgeschlagen.

Silvia Gruß, Statusgruppensprecherin der Studierenden in der akademischen Selbstverwaltung und Mitglied der Liste Unabhängiger Studierender (LuSt), ist
mächtig sauer über das Findungsverfahren: "Es hat nur zwei Sitzungen gegeben: die konstituierende und die Entscheidungssitzung. Ich kann nicht glauben, dass es keine qualifizierten Bewerbungen gegeben hat, so dass auf  die Anhörung anderer Interessentinnen gänzlich verzichtet wurde. Ich frage mich, ob es ein historisches Erbe des Einparteienstaates ist, dass an der Humboldt-Uni bei Personalentscheidungen von den Gremien nur Zustimmung zu Einzelkandidaten werden und keine Auswahl unter mehreren Bewerberinnen ermöglicht wird."

Auch die vorgeschlagene Kandidatin ist aus Sicht der studentischen Vertreter_innen in den Gremien nicht wählbar. Als derzeitige Kanzlerin der Technischen Hochschule Berlin war sie u.a. wegen des Verdachts der Untreue in die Schlagzeilen geraten.
Auch wenn das Verfahren niedergeschlagen wurde, beschreiben Studierendenvertreter_innen der TU ihre bisherige Tätigkeit als: "Feige, wenn es drauf ankommt, ansonsten weiß sie für sich zu sorgen."

Tobias Rossmann von der Liste Offene Linke problematisiert vor allem ihre Rolle bei der Einführung eines neuen Raumbewirtschaftungssystems nach dem so genannten
Mieter-Vermieter-Modell: "Als Kanzlerin der TU hat sie sich für die sofortige Einführung des umstrittenen und noch nicht fertig Kostenrechnungsmodells eingesetzt und damit bewusst gegen den Kurs der HU gestellt. Damit hat sie sich beim Personal in der HU-Verwaltung unmöglich gemacht."

Ergebnis und Verfahren erregen derzeit erheblichen Unmut unter den Studierenden.
Besonders die Rolle des Kuratoriumsvorsitzenden Rolf Emmermann, der als gleichzeitiger Vorsitzender der Findungskommission und Personalchef der Hochschulleitung für dessen ordnungsgemäßen Ablauf verantwortlich ist, wird kritisiert. "Wenn er den Anforderungen des Amtes nicht gewachsen und ihm die
erklärte Bitte der Universität nach einer echten Auswahl egal ist, soll er sein Talent bei der Organisation von Mehrheiten doch woanders ausleben.", erklärt der Referent für Hochschulpolitik im RefRat der HU, Gerrit Aust.


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  • erstellt:09.12.10, 17:56
  • geändert:09.12.10, 18:37